Viele Hebammen schwören auf Alternativmedizin, empfehlen Homöopathie, Akkupunktur, Osteopathie und anderen Schwurbel. Aber auch die werdenden Eltern greifen häufig auf vermeindlich natürliche Mittel zurück, was unter Umständen schwerwiegende Folgen haben kann.
In einer Kooperation mit Sebastian Bartoscheck vom Bartocast, spreche ich mit der Hebamme Anna Broderson über die Verbreitung von Pseudomedizin in der Geburtsvorbereitung. Mit ihr gehen wir der Frage auf den Grund, warum ausgerechnet Hebammen so sehr auf Alternativmedizin setzen und erfahren mehr über ihren Alltag als evidenzbasiert arbeitende Hebamme. Wie kommt ihr schwurbelfreier Ansatz bei den werdenden Eltern an und wie reagieren Kolleginnen?
Gespräch mit Anna Broderson
Kooperation mit Sebastian Bartoscheck
Shownotes:
- Hebamme
- Nachgefragt 014 über Evidenzbasierte Medizin
- Aromatherapie
- Osteopathie
- Osteopathie beim IGeL-Monitor [Link]
- Nachgefragt 039 über TCM und Akupunktur
- Gesetz über das Studium und den Beruf von Hebammen [Link]
- Hebammengesetz in Deutschland
- Hebammenverband
- Deutsche Hebammen Zeitschrift
- Geburtshilfe
- Hausgeburt
- Science Cops bei Quarks über Humbug unter Hebammen [Link]
- Artikel bei Spiegel über Hebammenmangel[Link]
- Artikel bei Medwatch über die Folgen von Impfskepsis und Homöopathie unter Hebammen [Link]
- Artikel bei Spiegel über Eltern und Homöopathie (Achtung, Artikel ist hinter der Bezahlschranke) [Link]
- RKI über Impfungen während der Schwangerschaft [Link]
- FAQ beim RKI zu Impfungen während der Schwangerschaft und Stillzeit [Link]
- STIKO Empfehlung bzgl. Coronaimpfungen und Schwangerschaft [Link]
- Infoseite Embryotox zur Einschätzung von Arzneimittelrisiken in Schwangerschaft und Stillzeit
- Doula
- Artikel in der Apotheken Umschau über Doulas [Link]
- Podcast über das Birthkeeper System [Link]
Könnte es sein, dass die Globuli den Hebammen mehr helfen als den Gebärenden?
> (Achtung, Artikel ist hinter der Bezahlschranke)
archive.today und die Wayback Machine sind immer ein gutes Antidot zu Bezahlschranken.
https://archive.ph/TsiQ0
Währenddessen können sich die kompetenten Hebammen bei den Kolleginnen, die an unwissenschaftlichen Mumpitz glauben und ihn Paaren einreden, für immer teurer werdende Berufshaftpflichtpolicen bedanken.
Wir haben unsere Kinder im hebammengeleiteten Geburtshaus auf die Welt gebracht und wurden einerseits unter medizinischer Vor- und Nachbetreuung durch Frauen- und Kinderarzt sehr gut abgesichert, andererseits war es aber auch durchweg eine esotherische Verkaufsveranstaltung. Kein Vorbereitungskurs ohne irgendeinen Vertreter der einem irgendein Wässerchen, Sandelholzwiege, Holzspielzeug oder Ölchen zur äußeren und inneren Anwendung verschachern wollte, sowie der obligatorische (meiner Meinung nach kriminelle) „Aufklärungsabend Impfung“. Geleitet durch jemanden der schlau und emotional quatschen kann und im Dunstkreis der Impfgegnerbewegung Kinofilme mitproduziert hat. Die Verkettung und Vernetzung dieser Schwurbeleien – von TCM über Globuli, natürlicher Geburt bis zur Auraschädigung durch Impfen schlachtet auf skupellose Weise die Angst werdender Eltern aus, bloß nichts falsch zu machen. Mich würde interessieren ob es eine Studienlage dazu gibt ob die hebammenunterstützte Geburt außerhalb der Krankenhäuser eine Überschneidung mit sowohl Impfverweigerung sowie alternativen Schul- und Kindergartenkonzepten gibt, die es ja oft mit dem gelben Heftchen nicht zu genau nehmen.