Die Medizin ist dazu da Krankheiten zu verstehen, diagnostizieren und scließlich zu heilen. Oftmals gibt es jedoch keine einfachen Lösungen bei komplexen Beschwerden und der Weg zur Genesung ist beschwerlich. Hier grätscht die Pseudomedizin rein und liefert vermeidlich einfache Antworten und haltlose Versprechen. Wie verbreiten sich diese Ideen in Zeiten des Internets und Social Media und wie wirken sich Trends bei TikTok & Co. auf den medizinischen Alltag aus? Mit dem Arzt und YouTuber Janos Hegedüs sprechen wir über die Verbreitung unseriöser Angebote und welche Rolle das Internet dabei spielt.

 

Gespräch mit Janos Hegedüs

 

Shownotes:

    • Video von Janos über Osteopatie
    • Janos über Heilpraktiker:innen [Link]
    • Janos über die Schwarze Salbe [Link]
    • Videos von Janos mit Beispielen für unseriöse Heilsversprechen
      • Energy Pearls der Influenserin Zara Secret [Link]
      • Neowake Chroma Watch [Link]
      • Schiffmanns SpikeProtect [Teil 1, Teil 2]
      • u.v.m.
    • Janos über energetische Heiler:innen [Link]
    • Janos über die Entscheidung Homöopathie aus der Gebührenordnung für Ärzte und Zahnärzte zu streichen [Link]
    • Artikel über die Entscheidung in der Ärztezeitung [Link]
  • Das Informationsnetzwerk Homöopathie über den Ärztetag [Link]
  • YouTuber:innen mit gut recherche Videos zu verschiedenen Themen:
    • Kanal von Alicia Joe
    • Alicia über ein Influencer-Produkt (Fancydrops) und medizinische Behauptungen [Link]
    • Alica über Heilsteine und die Hintergründe [Link]
    • Kanal von Sashka
    • Sashka über die Energy Pearls der Influenserin Zara Secret [Link]
NGF75 – Thema: Der Fluch der Alternativmedizin
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4 Kommentare zu „NGF75 – Thema: Der Fluch der Alternativmedizin

  • Februar 21, 2025 um 10:10 am Uhr
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    Vor ein paar Jahren habe ich mal Physio verschrieben bekommen. Als ich dabei war eine Praxis zu suchen, musste ich feststellen, dass fast alle Praxen mit Schwurbel warben. Weil ich mich weder damit auskannte, noch Lust hatte, mich damit zu beschäftigen, war ich ziemlich verunsichert. Die Praxen boten ein Duzent Leistungen an und ich hatte keine Ahnung, welche davon Humbug waren und welche nicht.

    Am Ende konnte ich eine einzige Praxis finden, die nicht ausdrücklich mit Osteopathie oder diesen bunten Klebebändchen warb. Dort rief ich an und fragte, ob sie alternativmedizinische Behandlungen anbieten.

    »Tut mit leid, leider nicht«, war die bedauernde Antwort.

    »Gut, dann hätte ich gerne einen Termin.«

    »Äh, ich habe gesagt, wir bieten *keine* alternativmedizinische Behandlungen an.«

    »Ja, eben deshalb möchte ich ja zu Ihnen.«

    Das kam wohl nicht so oft vor, dass jemand ausdrücklich eine evidenzbasierte Praxis gesucht hat. Ich weiß gar nicht, ob es die Praxis noch gibt und, wenn ja, ob sie immernoch schwurbelfrei sind.

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  • Februar 24, 2025 um 5:46 pm Uhr
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    Super Folge!! Mal wieder.
    Mit so komischen „Politikern“ (ach, die Frau der AfD vergessen), wird’s wohl auch nicht Besser… – daher sind Podcasts wie Dieser sowas von wichtig. Danke Danke Danke.

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  • Februar 24, 2025 um 8:06 pm Uhr
    Permalink

    Du hattest die Verbreitungsmöglichkeit der „Alternativmedizin“ (ich finde den Begriff allein schon falsch, es ist keine Alternative, zumindest keine ernsthafte, das ist wie alternative Fakten, die ja auch keine sind) via Apothekenrundschau so abgetan, aber ich bin mir da nicht so sicher. Viele Apotheken werben in ihren Schaufenstern mit „natürlichen Produkten“ oder mit „hier auch Homöopathie“. Und vielleicht machen sie das gar nicht, weil sie wollen, sondern weil es die Nachfrage bestimmt. Wenn es – wie Janos meinte – fast 50% der Patienten sind, die explizit nach so etwas fragen, kann ich mir leider durchaus vorstellen, dass der Markt dafür riesig ist und man sich als Apotheke einfach darauf einstellen muss, ob man will oder nicht. Zudem weiß ich gar nicht, ob die Schwurbelmedizin unbedingt teuer sein muss. Medizin ist im Allgemeinen nicht gerade günstig. Wenn man da auch nur etwas unter dem Marktpreis mit seinem Produkt bleibt, macht man sicher trotzdem noch einen Reibach.

    Es überrascht mich etwas, wie locker Janos die Tatsache nimmt, dass in seinen Medizin-Videos Schwurbel-Werbungen eingearbeitet werden. Ich würde da ehrlich gesagt etwas gegn unternehmen. Kann man youtube dahingehend nicht anschreiben und sagen, dass man solchen „Content“ explizit nicht möchte? Mag ja sein, dass die Mehrheit seiner Besucher in ihrer hoffentlich wissenschaftlichen und evidenzbasierten Meinung sehr gefestigt ist, aber es sind ja gerade die, die sich dorthin verirren, um vielleicht vom falschen Weg abzukommen oder unsicher sind, die man erreichen und überzeugen möchte. Da helfen dann solche Einspieler wohl überhaupt nicht. Aber vielleicht habe ich da nur eine falsche Befürchtung? Das ist dann vielleicht wie beim Arztbesuch selber: Bei denen, die nicht mehr wiederkommen, weiß man nicht, ob man sie geheilt, es verschlimmert hat, oder sie sich eine Alternative gescht haben.

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  • März 5, 2025 um 5:27 pm Uhr
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    Dass die Alternatvmedizin immer mehr Zulauf findet, liegt auch daran weil Patienten hier viel mehr Zuwendung erfahren. Durch die Budgetierung haben Schulmediziner keine Zeit mehr für den einzelnen Patienten.
    Ich habe Anfang der 1970er eine Ausbildung zu Arzthelferin gemacht.
    Mein Chef brachte mir noch bei, die Patienten genau zu beobachten, auf Hautfarbe, Ausdruck, Körperhaltung und Gang zu achten und daraus Schlüsse zu ziehen.
    Auf solche Dinge achtet heute noch nicht einmal der Arzt selbst.
    Der PC sagt ihm alles und allzu schnell wird zum FA überwiesen.
    Meist kennt der Arzt seine Patienten gar nicht mehr, der familiäre und berufliche Hintergrund ist völlig unbekannt und in aller Regel auch egal. Versucht der Patient etwas zu erklären, wird er gerne abgewimmelt „Wir nehmen erst mal Blut ab.“
    Psychosomatische Symptome werden so nicht diagnostiziert. Diese nehmen aber zu.
    Ich habe über Jahrzehnte die Entwicklung vom Arzt und Helfer zum Krankenverwalter in unterschiedlichen Praxen mit ansehen müssen und bin wirklich froh heute nicht mehr tätig zu sein und auch selbst ganz selten nur zum Arzt zu gehen zu müssen.

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