Die moderne Landwirtschaft ist für rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, durch Überdüngung werden zu große Mengen Stickstoff ins Erdsystem gebracht und Massentierhaltung bedeutet unwürdige Zustände für unsere Nutztiere. Diese und viele weitere Gründe zeigen, warum es sich lohnt die Landwirtschaft zu revolutionieren und über Alternativen nachzudenken. Ökolandwirtschaft und Bioprodukte versprechen durch höhere Nachhaltigkeit Umwelt und Tiere besser zu schützen. Jedoch haben diese Methoden einen Preis: Erträge sinken und es wird mehr Fläche benötigt. Mit dem Biologen, Autoren und Science Slammer David Spencer spreche ich über nachhaltige Methoden, wie es mithilfe der Gentechnik gelingen kann Nachteile auszugleichen und die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Welche Konzepte sind vielversprechend und was muss revolutioniert werden auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Landwirtschaft?

 

Gespräch mit David Spencer

 

Shownotes:

  • Genom
  • Gen
  • Genetischer Code
  • Sojabohne
  • Asiatischer-Sojabohnenrost
  • Resistenzzüchtung
  • Statistik über Unterernährung [Link]
  • Über die Nutzung der verschiedenen Pflanzen und wie viele essbare Pflanzen die Menschheit nicht nutzt [Link]
  • Monokultur
  • Fruchtfolge
  • Intercropping
  • Integrierter Landbau
  • Mutation
  • Mutagenese
  • Gründüngung
  • Nachgefragt 62 mit Anne Preger über Stickstoff und Überdüngung
  • Über Lebensmittelverschwendung und wie viel in Deutschland im Schnitt im Müll landet [Link]
  • Methoden der Gentechnik [Link]
  • Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats [CRISPR]
  • Paper über präzise Genomeditierung mithilfe von CRISPR M. Jinek et. al. (2012)
  • Beispiele für Pflanzenzucht um den negativen Einfluss des Klimawandels zu mindern:
    • Reis, der mit Überschwemmungen klarkommt: Paper Xu et. al (2006)
    • Weizen, der mit einer steigenden Jahresdurchschnittstemperatur zurechtkommt: Paper González et. al. (2019)
    • Tomaten mit größeren Früchten und mehr Nährstoffen: Paper A. Zsögön et. al. (2018)
  • Gentechnik und Regulierung [Link]
  • EU-Gesetzgebung zu Genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel [Link1, Link2]
  • Vergleich zur Gentechnikregulierung in Europa und dem Rest der Welt [Link]
  • Nachgefragt 19 mit Martin Moder über Gentechnik
  • Anthroposophische Landwirtschaft
  • Nachgefragt 53 mit Oliver Rautenberg ua. über anthroposophische Landwirtschaft
  • Artikel über den unbestreitbaren Konsens, dass Gentechnologie unbedenklich ist [Link1, Link2]
  • Übersichtsartikel über die Annahme, dass Pflanzen durch Gentechnik gefährlicher werden. Das ist nicht der Fall. [Link]
  • Übersichtsartikel über die Annahme, dass gentechnisch Veränderte Pflanzen die Umwelt gefährden. Dies ist nicht der Fall. [Link]
  • Über die Studien zu negativen Auswirkungen des Verzehrs von gentechnisch Veränderten Lebensmitteln. Alle wurden nie rezipiert oder zurückgezogen. [Link]
  • Übersichtsartikel über die Sicherheitsstandards zur Bewertung von gentechnisch veränderter Pflanzen. [Link]
  • Paper über die Auswirkungen von GMs auf die Biodiversität J. Carpenter (2011)
  • Ökologische Landwirtschaft
  • Nichtwendende-Bodenbearbeitung
  • Biologischer Pflanzenschutz
  • Kupfer in der Ökolandwirtschaft [Link]
  • Artikel bei Quarks über die Nutzung von Pflanzenschutz im Biolandbau [Link]
  • Regulierung Gentechnik in Kanada [Link]
  • Länderübersicht über die Regulierung von genom-editierten Pflanzen (ua. in England und vielen anderen Ländern sind neue Züchtungsverfahren keine Gentechnik mehr.) [Link]
  • Übersichtsartikel über die Gesetzesreform der EU-Kommission [Link]
  • Artikel über die Entscheidung des Europäische Gerichtshof (EuGH) im Juli 2018, dass genom-edierte Pflanzen genau so einzustufen sind wie gentechnisch veränderte Pflanzen auf Basis des wissenschaftlich längst überholten Gentechnik-Gesetzes. [Link]
  • Golden Rice [Link1, Link2]
  • Artikel über die erste Ernste des Golden Rice [Link]
  • Biologe Martin Moder über Gentechnik in den Medien [Link]
  • Biologe Martin Moder über Greenpeace und Gentechnik [Link]
  • Interview mit David über Bananen [Link]
  • Artikel bei Quarks über den Pilzbefall von Bananen [Link]
  • Buchtipp:
NGF63 – Thema: Ökolandwirtschaft und die Frage nach der Gentechnik
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2 Kommentare zu „NGF63 – Thema: Ökolandwirtschaft und die Frage nach der Gentechnik

  • Juni 28, 2023 um 6:50 am Uhr
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    Also ich bin ja ebenfalls der Meinung, dass diese Genverteufler das wohl eher aus Ideologie als aus Wissen heraus machen, aber sind die Genverfechter dann nicht ebenfalls Ideologen, nur auf der anderen Seite (auch wenn sie auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurückgreifen können)? Aber mich nervt es auch, wenn explizit auf Lebensmitteln drauf steht „ohne GMO“ o.ä., aber da ich ja jetzt durch euch weiß, dass das nur verwaschene Terminologien sind und es doch aus einem gewissen Anteil aus GMO besteht oder damit gezüchtet/gefüttert wurde, bin ich ja fast wieder beruhigt und kann ruhigen Gewissens wieder auf die Produkte zugreifen, die ja ach so hoch und heilig versprechen, kein GMO zu beinhalten.
    Aber das Argument mit „am Ende ist es nur wichtig, was dabei heraus kommt, der Weg dorthin ist egal“, kann dies auf z.B. tierische oder menschliche Genversuche (mit oder ohne Crispr) ebenfalls angewendet werden? Falls nicht, wieso machen wir dann bei Pflanzen einen Unterschied?
    Auch dass wir Konsumenten einen Einfluss darauf hätten, weil wir ja wissentlich einkaufen oder unsere Stimme den „richtigen“ Parteien geben können, kann ich ebenfalls nicht teilen. Das ist zwar Jammern auf ziemlich hohem Niveau, aber die meisten halten es wohl so, dass bei einer Auswahl von zwei bis drei verschiedenen Sorten von Konsumgüter X halt eine genommen werden muss, wenn man nicht komplett drauf verzichten will. Wenn dabei halt kein nachhaltiges, Bio- oder sonstwie naturbelassenes Produkt dabei ist (oder man es sich schlichtweg nicht leisten kann), kauft man halt, was da ist. Ob davon die Produzenten irgendwie beeinflusst werden, wage ich sehr stark zu bezweifeln. Politik kann da auch nicht helfen, da ist die Lobby viel zu stark und die Köpfe der Alteingesessenen viel zu festgefahren. Auch auf die EU kann man nicht mehr setzen, finde ich. Dort dauern Entscheidungen zu so ziemlich allem ewig, sind durch Kompromisse noch und nöcher total verwaschen und bleiben oftmals nur Richtlinien und keine Verordnung. Diese darf dann jedes Land noch einmal selbst für sich zusätzlich verwaschen.

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  • Juli 2, 2023 um 8:21 pm Uhr
    Permalink

    Man sollte auch bedenken, dass 60 % der landwirtschaftlichen Flächen weltweit nur als Weidefläche taugen.
    Der Anteil an Grasland ist so hoch und kann nicht verringert werden, da viele Böden zu karg sind oder das Klima zu kalt ist, um dort Ackerbau für Getreide, Hülsenfrüchte oder Gemüse zu betreiben.
    Diese Grasländer können also nur für Viehhaltung genutzt werden. Würde man sie versumpfen lassen, hätte man ein noch viel größeres Ernährungsproblem. Wiederkäuer haben die tolle Gabe, dass sie durch ihre vielen Mägen das nährstoffarme Gras in für uns gut bioverfügbares Eiweiß und Fett umwandeln können!
    Die Weidehaltung ist außerdem eine artgerechte Tierhaltung!
    Hätte man in trockenen Regionen die Weidehaltung statt des Ackerbaus betrieben, wären dort große Flächen nicht durch Verwüstung bedroht gewesen, denn Weiden verhindern Verwüstung. Sie erhalten den CO2-speichernden Humus und nutzen jeden Tropfen Regenwasser ohne ihn versickern zu lassen. Zudem betreiben Weidetiere Landschaftspflege und sorgen für ein gesundes Bodenmikrobiom und erhalten die Artenvielfalt. Dieser Prozess ist auch nicht durch die Maht zu ersetzen. Das geht nur über gutes Weidemanagement, bei dem die Zahl der Tiere durch die Fläche begrenzt wird und der Weidetrieb einen natürlichen Herdenzug imitiert.
    Nicht die Kuh ist der Klimakiller, sondern der Mensch, der die Kuh in eine nicht artgerechte Haltung zwingt.

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