Der Journalismus steht heute vor verschiedenen Herausforderungen: während noch vor wenigen Jahrzenten Artikel und Nachrichten vor allem in Zeitungen, Radio oder TV konsumiert wurden, hat das Internet die Medienlandschaft nachhaltig verändert. Medien verspüren den Druck in hoher Frequenz und Aktualität zu berichten, Social Media-Mechanismen muss Genüge getan werden und obendrein gibt es den Anspruch von Teilen der Leserschaft, dass dies doch bitte nichts kosten darf. Dabei sollen wichtige Standards wie gründliche Recherche und Quellenarbeit nicht verloren gehen. Mit dem Journalisten Kilian Trotier und Business Developer Dennis Draber von der Zeit spreche ich darüber wie Medienhäuser mit aktuellen Herausforderungen umgehen können und wie man es schafft hochwertigen Journalismus nachhaltig zu finanzieren.
 

Gespräch mit Kilian Trotier und Dennis Draber von der Zeit

 

Shownotes

  • ZEIT ONLINE
  • Feuilleton
  • Feuilleton bei ZEIT ONLINE
  • Hamburg Teil bei ZEIT ONLINE
  • Christ und Welt bei ZEIT ONLINE
  • Sinn bei ZEIT ONLINE
  • Zeit-Verlagsgruppe
  • Produkte der Zeit-Verlagsgruppe
  • Artikel über das Abokonzept von Zeit Online (das Modell heißt Z+) [Link]
  • Aboformate der Zeit
  • Artikel zu dem Cathy Hummels-Interview bei ZEIT-Sinn (hinter der Z+-Paywall) [Link]
  • Podcast-Angebot
  • Artikel auf ZEIT ONLINE über den Versuch Staatssender wie Russia Today und Sputnik zu verbieten [Link]
  • Artikel auf ZEIT ONLINE über das Verfahren gegen X wegen Falschinformationen [Link]
  • Artikel bei Spiegel über X als Fake-News-Schleuder beim Angriff auf Israel [Link]
  • Artikel über TikTok als Fake-News-Schleuder [Link]
  • Programm ZEIT für die Schule
  • Artikel bei ZEIT ONLINE über den Anschlag auf Nord-Stream-Pipeline (nicht (mehr) hinter der Paywall) [Link]
  • Artikel mit der gemeinsamen Recherche von ARD-Kontraste, des SWR und der ZEIT über die Hintergründe des Anschlags [Link] (FAQ dazu)
  • Artikel auf Übermedien über Tiktok und X als Propaganda-Waffen der Hamas [Link]
  • Artikel auf ZEIT ONLINE über Desinformation im Nahostkonflikt [Link]
  • Artikel auf ZEIT ONLINE zum Luftangriff auf ein Krankenhaus (hinter der Z+-Paywall) [Link]
  • Artikel was über den Einschlag im Krankenhaus bekannt ist [Link]
  • Artikel bei Focus über die ARD und die Hamas-Berichterstattung [Link]
  • Sammlung von Falschinformationen zum Überfall von Russland auf die Ukraine von correctiv [Link]
  • Giovanni di Lorenzo
  • Artikel bei Spiegel über Giovanni di Lorenzos Zusammenarbeit mit Guttenberg [Link]
  • Stellungnahme von Giovanni di Lorenzo selbst (Registierungspflichtig) [Link]
NGF69 – Wie kann moderner Journalismus mit aktuellen Herausforderungen umgehen?
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4 Kommentare zu „NGF69 – Wie kann moderner Journalismus mit aktuellen Herausforderungen umgehen?

  • Januar 12, 2024 um 11:52 am Uhr
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    Vielen Dank für das interessante Gespräch. Eine Sache hat mich aber geärgert. Das genannte Bäckereibeispiel fand ich sehr, sehr schlecht. Nein, Brot ist nicht umsonst, aber darum geht es bei der Kritik von einem Abomodell ja auch gar nicht. Ich möchte auch, dass Journalismus bezahlt wird, aber wenn ich nur einen Artikel lesen möchte, warum muss ich dann ein Abo abschließen? Das wäre so, als ob ich in die Bäckerei ginge und müsste 30 Euro pro Monat bezahlen und würde dafür jeden Tag ein Brot bekommen. Hey, 1 Euro pro Brot ist ein super Preis, aber ich kann doch so viel gar nicht essen. Wenn ich dann 29 Brote wegschmeißen muss, sind 30 Euro der Preis für ein Brot — und das ist verdammt viel für ein Brot.

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  • Januar 13, 2024 um 9:02 am Uhr
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    Ihr habt ja eine Weile die Finanzierung diskutiert und den Fakt, dass die Journalist*innen auch betahlt werden müssen.
    Ich denke es gibt einen breiten Konsens, dass guter Journalismus auch etwas kosten darf – trotz Gratis-Mentalität im Internet.
    Leider hat mir hier folgende Frage gefehlt:
    „Warum gibt es nie (bei Keinem Medium – korrigiert mich wenn sich das endlich geändert hat) die Option EINZELNE ARTIKEL zu kaufen?“
    Man muss sich meist entscheiden zwischen Abo ans Bein binden oder nicht lesen.

    Antworten
  • Januar 25, 2024 um 5:20 pm Uhr
    Permalink

    Moin Proedie, moin M, danke für euer Feedback!

    Die Frage zum Bezahlmodell „Einzelne Artikel kaufen“ ist berechtigt, sie wird mir öfters gestellt. Es gibt, wie ihr geschildert habt, gute Gründe dafür, aus meiner Sicht aber auch zwei wichtige Dinge dagegen:

    1. Planbarkeit: Die Margen der Verlagshäuser sind nicht allzu riesig, weil gute redaktionelle Arbeit sehr personalintensiv ist. Entsprechend wichtig ist ein verlässlicher Cash-Flow, damit die Beschäftigung der Redakteure und Verlagsmitarbeitenden dauerhaft gesichert ist und nicht beim nächsten Sommerloch direkt Mitarbeiter entlassen werden müssen. Mit der Option „Einzelne Artikel kaufen“ kann ein Verlagshaus jedoch nicht verlässlich planen – im Gegensatz zum Abo, wo es im Schnitt eine dreijährige Haltbarkeit gibt.

    2. Clickbait: Das Geschäftsmodell „Einzelne Artikel kaufen“ fördert aus meiner Sicht mittelfristig eine Tendenz zu clickbaitigen Überschriften und clickbaitigen Teasern, um User dazu zu verleiten, einen bestimmten Artikel zu kaufen. Das wäre traurig für die journalistische Qualität. Und auch nicht vorteilhaft für den User: Das Geld, das er für einen clickbaitigen Artikel bezahlt hat – sagen wir 3 Euro – wäre unwiederbringlich weg. Hingegen kann er beim Probeabo, das für 4 Wochen gratis ist, am Ende des Monats wieder rausgehen, wenn ihm die journalistische Qualität nicht gefällt, ohne dass er dafür Geld gezahlt hat.

    Gerade der zweite Aspekt spricht für mich gegen das Modell. Dennoch beobachten wir ständig die Entwicklung im Markt. Die Madsack Mediengruppe hatte dieses Modell recht lange live, es wurde jedoch wieder eingestellt.

    Viele Grüße aus dem Zeitverlag
    Dennis

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    • Februar 2, 2024 um 12:21 pm Uhr
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      Ich finds super, dass die Angesprochenen hier mitdiskutieren. Klasse!

      Wo ich hingegen zucken musste war, als im Podcast davon gesprochen wurde, man wolle „fair & transparent“ mit der Leser*innenschaft im Netz umgehen. Gegenprobe: Beim Aufruf der Webseite wollen selbst mit Werbeblocker Inhalte von sage und schreibe zehn Third-Party-Anbietern geladen werden, vier davon assoziiert mit oder im direkten Besitz von Google – bevor irgendeine Zustimmung zur Datenverarbeitung passiert. Nicht ins Bild passt außerdem die Verwendung diverser diesbezüglicher Dark Patterns auf der Webseite, die das Gegenteil von Transparenz darstellen. Das „Pur-Abo“ etwa: https://imgur.com/a/Kx0nhG7
      Facebook/Meta stehen derzeit am Pranger, weil den Zugang zu ihrer Plattform an ein ähnliches Modell knüpfen (https://noyb.eu/de/noyb-files-gdpr-complaint-against-meta-over-pay-or-okay). Und Nachrichten stellen wohl nach Auffassung aller hier ein höheres Gut dar als die Überreste eines sozialen Netzwerks.

      Zur Thematik der einzeln zu kaufenden Artikel möchte ich ergänzen, dass früher auch nicht jede gedruckte Zeitung durch ein Abonnement verkauft wurde. Es kann natürlich sein, dass am Kiosk die „Schreihälse“ wie der Boulevard besser abgeschnitten haben, dazu fehlen mir aber die Zahlen (die hat vielleicht euer Verlag? Fände ich jedenfalls interessant). Was den Clickbait angeht stimmt das daher natürlich ein Stück weit – wobei mir auch hier die Lage nicht fundamental anders vorkommt als am Kiosk, also keineswegs so, als würde sich das Geschäft nicht lohnen.
      Auch aus anderen Gründen kommt mir dieses Argument etwas vorgeschoben-spekulativ vor: Etwa haben es die einzelnen Redaktionen ja durchaus selbst in der Hand, wie sehr sie sich auf einen solchen Abwärtswettlauf einlassen, und wenn ich erst das (virtuelle) Portemonnaie zücken muss, um einen Artikel in Gänze zu lesen, funktionieren gehaltvollere Stücke vermutlich sowieso besser als flache Aufmerksamkeitsheischerei.

      Drei Euro kommen mir außerdem extrem viel für einen Artikel vor. Die ganze Ausgabe kostet als e-Paper glaube ich aktuell gerade mal das doppelte? Da ist es auch egal, ob das „billiger als ein Cappuccino im Café“ ist, für solche Preise überlege ich mir selbst als Gutverdiener zwei mal, ob ich das wirklich will. Bei 50 Cent hingegen denke ich nicht groß nach.

      Mir ist klar, dass ihr darüber nicht entscheidet. Aber vielleicht ist dieses Feedback ja trotzdem wertvoll für euer Haus, das ich sonst durchaus schätze. Dass aber aktuell überall geltendes Recht mit Füßen getreten wird (s.o.), ist schon ein rotes Tuch für mich.

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