Können wir aus der Geschichte lernen? In Zeiten von aufstrebenden rechten Tendenzen, steigender Diskriminierung und dem Hinterfragen des demokratischen Systems, stellt sich diese Frage auch in Deutschland immer wieder. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wozu Menschen fähig sind. Ist es möglich historische Zusammenhänge und Entwicklungen zu verstehen, um daraus gesellschaftliches Handeln und politische Entscheidungen abzuleiten? Mit dem Historiker, Autoren und Science Slammer Christian Krumm spreche ich, wie bestimmte Geschichtsauffassungen entstehen und welche Schlüsse wir daraus ziehen können. Wie können wir mithilfe der Vergangenheit die Gegenwart und Zukunft besser gestalten?

 

In dieser Folge zu Gast:

Christian Krumm

 

Shownotes:

NGF66 – Wie können wir aus der Geschichtsforschung lernen?
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Ein Kommentar zu „NGF66 – Wie können wir aus der Geschichtsforschung lernen?

  • Oktober 13, 2023 um 7:15 pm Uhr
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    Bei der Frage „Können wir aus der Geschichte lernen?“ fällt mir immer der ironische Spruch „Nachher haben wir immer schon alles vorher gewusst.“ ein. Ich habe Geschichte bisher als den Versuch verstanden, die Zwangsläufigkeit früherer Entwicklungen aus dem jeweils zuvor geschehenen herzuleiten. Durch diesen Beitrag wurde mir klar, dass es verschiedene Geschichtschreibungen gibt, die von der Epoche abhängen, aus der wir auf die Vergangenheit schauen. Ergänzen möchte ich, dass Historie auch davon abhängt, aus welcher Gesellschaft auf die Vergangenheit geblickt wird. Ein chinesischer Historiker wird die Geschichte anders interpretieren als z. B. jemand aus den USA, vermute ich. Bei dieser Vermutung wünsche ich mir, widerlegt zu werden.
    Mir fiel auf, dass Christian Krumm den Begriff „Ideologie“ in einem anderen Sinn gebraucht als ich in bisher kannte. Für Krumm ist Ideologie ein anderes Wort für „Weltanschauung“, für mich war es bisher auf Weltbilder, die sich nicht an Evidenz orientieren, eingeschränkt. Den Respekt für fremde Weltanschauungen würde ich nicht absolut sehen. Verschiedene Anschauungen stehen im Widerstreit darum, welche die beste ist. Dieser Streit ist notwendig, damit es gesellschaftlichen Fortschritt gibt. Er darf aber nicht mit Waffen ausgetragen werden. Sollen wir z. B. hinnehmen, dass das Konzept der Menschenrechte in islamischen Kulturen nicht existiert? Sollen wir Völkern, die in Clanstrukturen organisiert sind und sich etwas anderes kaum vorstellen können, die Demokratie aufzwingen?
    Sicher haben manche Historiker immer schon vor bedrohlichen Entwicklungen gewarnt und wurden von der Politik nicht gehört. Da ging und geht es ihnen nicht anders als den Naturwissenschaftlern, was mich veranlasst, mir nun auch NGF 65 anzuhören. Schade, dass ich erst jetzt auf diesen Podcast aufmerksam geworden bin.

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