Der Mensch greift seit vielen Jahrzenten in das Erdsystem ein, nimmt damit starken Einfluss Natur und Ökosysteme. So verschmutzt und überdüngt die Menschheit den Planeten mit Stickstoffverbindungen wie Nitrat, Stickoxiden, Ammoniak und Lachgas um Erträge zu steigern, Strengstoff herzustellen und Verbrennungsmotoren zu nutzen.
In dieser Folge erklärt die Wissenschaftsjournalistin, Autorin und Geoökologin Anne Preger, welche Folgen die globale Überdosis an Stickstoffverbindungen für die Artenvielfalt, die Luftqualität, Gewässer und das Klima mit sich bringt. Warum gehört Stickstoff zu einer der größten Umweltbedrohungen unserer Erde und wie können wir die Ökosysteme schützen, die menschliche Gesundheit verbessern und die Landwirtschaft umbauen, ohne die Ernährung der Menschheit zu gefährden?
Gespräch mit Anne Preger
- Bei den Riffreportern
- Bei Twitter
- Buch: Globale Überdosis Stickstoff – die unterschätzte Gefahr für Umwelt und Gesundheit
- Interview zum Buch bei den Riffreportern [Link]
- Podcast Quarks Storys Folge 17 und 18 über Stickstoff
Hörtipp: Neuer Podcast mit Anne (ab dem 9. Juni. 2023 bei Deutschlandfunk Nova verfügbar): Update Erde
Shownotes:
- Artikel von Anne bei den Riffreportern [Link]
- Artikel bei Quarks Zu viel Dünger-Wie gefährlich ist Nitrat? [Link]
- Geoökologie
- Stickstoff
- Ökosystem
- Mykorrhiza–Pilze
- Misteln
- Stickstoffkreislauf
- Reaktive Stickstoffspezies
- Reaktiver Stickstoff in der Umwelt [Link]
- Nitrate
- Ammoniak
- Stickoxide
- PDF über die Stickstoffbelastung der Wälder in Nordrhein-Westfalen von 2017 [Link]
- Klee
- Klee, Mikroben und der molekulare Stickstoff [Link]
- Hülsenfrüchtler/Leguminosen
- Edelgase
- Paper über die globalen Veränderungen im Stickstoffkreislauf von 1900 bis 2050 von Lex Bouwman et. al. (2011)
- Guano
- Artikel von Anne über Seevogel-Guano [Link]
- Chilesalpeter/Natriumnitrat
- Hamborger Veermaster
- Fritz Haber
- Carl Bosch
- Die industrielle Ammoniak-Synthese (Haber-Bosch-Verfahren)
- Paper darüber wie die Ammoniak-Synthese die Welt verändert hat von Jan Willem Erisman et. al. (2008)
- BASF
- Ludwigshafen-Oppau
- Die Geschichte des Oppauer Stickstoffwerkes [Link]
- Artikel auf Zeit-Online über die Luftverschmutzung der europäischen Staedte [Link]
- Feinstaub
- Sonnentau
- Jahresbericht des Bundes über gefährdete Arten und Pflanzen [Link]
- Rote Liste gefaehrdeter Arten
- Umweltbundesant über die Belastung des Trinkwassers mit Nitrat [Link]
- Todeszonen/Hypoxie
- Phosphor
- Über das Problem mit Phosphor in Gewässern [Link]
- Artikel auf Zeit-Online über die aktuelle Situation der Todeszonen im Meer [Link]
- Über Todeszonen in der Ostsee [Link]
- Denitrifikation
- Lachgas
- Artikel der ARD über Methan und Lachgas als vergessenen Klimagase [Link]
- Fluorchlorkohlenwasserstoffe
- Artikel auf Spiegel über Lachgas als Problem für die Ozonschicht [Link]
- Artikel von Anne darüber was jeder Einzelne tun kann [Link]
- Artikel bei Quarks über die Anzahl der Nutztiere [Link]
- Paper über die Verteilung der Biomasse auf der Erde von Yinon M. Bar-On et. al. (2018)
- Artikel bei Spektrum über Landwirtschaft und Dünger [Link]
- Paper über Lösungsmöglichkeiten des Stickstoffproblems von Benjamin Z. Houlton (2019)
- Lösungspapier des Sachverständigenrats für Umweltfragen [Link]
- Nitratrichtlinie
- Richtlinie zum Schutz von Habitaten
Sehr aufschlussreich und medial eigentlich noch viel zu unterrepräsentiert. Dort heißst es immer nur Kohlendioxid und Methan sind die Hauptverursacher und deren Ausstoß müsse reduziert werden, aber mit Stickstoffverbindungen hat man anscheinend ebenfalls einen ziemlich großen Hebel. Allerdings finde ich die Abwälzung der Verantwortung auf das Individuum nicht gut. Die Industrie(n) sind ein viel größerer Emittent von Treibhausgasen bzw. Grund für „Natursterben“ im Allgemeinen. Klar kann man bei sich selbst anfangen, aber was soll man denn noch alles machen? Statt Auto nur noch Fahrrad? Statt Fleisch nur noch Gemüse? Statt Heizen mit Öl nur noch mit Wärmepumpe? Statt Strom von Anbietern, die einen Mix haben, nur noch auschließlich grünen Strom? Statt der Bank den Finanzplan zu überlassen, selber heraussuchen, welche Firmen nachhaltig etc. wirtschaften und nur noch bei denen anlegen? usw. usf. Wo soll das enden? Privatpersonen haben selten die Zeit, zu all diesen Themen eigene Nachforschungen anzustellen, damit ja das richtige Produkt oder der richtige (Service-)Anbieter gewählt wird. Daher wäre es m.M.n. wesentlich effektiver, wenn wirklich politische Handlungen in Form von verbindlichen Richtlinien und Verboten (nicht so ein Kram wie CO2-Zerifikate, die einfach alle untereinander weiterverkaufen) vorgenommen werden, sodass Verbraucher ein wenig unbeschwerter und einfacher nachhaltige Produkte / Services auswählen können. Und nein, eine weitere Ampel wie sie beim Nutriscore besteht, finde ich auch nicht hilfreich, das ist nur wieder eine weitere Skala, bei der keiner weiß, worauf sie beruht, wer sie aufstellt, was sie aussagt, wer sie vielleicht wie manipulieren könnte und wie freiwillig sie ist, was im Endeffekt ebenfalls dazu führen würde, dass Vergleichbarkeit nicht gegeben ist und der Verbraucher auch wieder selber nachrecherchieren darf, ob das Produkt jetzt ok ist.