Testbare Hypothesen, Experimente und Peer-Review sind wichtige Säulen der Forschung in den Naturwissenschaften. Doch wie sieht die wissenschaftliche Methode in Psychologie, Philosophie, Geschichte, Sozialwissenschaft und Co. aus? Zusammen mit dem Diplom-Pädagogen und Professor für Soziale Arbeit Prof. Stefan Thesing bespreche ich was man beachten muss, wenn man die wissenschaftliche Methode auf geisteswissenschaftliche Fragestellungen übertragen will. Wie kann die Wissenschaftlichkeit gewahrt werden, bei einem individuellen Menschen mit subjektiven Entscheidungen als Forschungsgegenstand und welche weiteren Probleme gibt es beachten?
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Stefan Thesing
- Homepage
- Dissertation
- Übersicht über wissenschaftliche Arbeit [Link]
- Podcasts: Trojaalert, Spoileralert und Rausgehauen
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- Der Begriff Geisteswissenschaften
Geisteswissenschaft – Sozialwissenschaften – Geschichtswissenschaft – Literaturwissenschaft – Philosophie – Psychologie – Artikel über das Verständnis der Psychologie [Link] – Wirtschaftswissenschaft – Karl Marx – Marxsches Mehrwertgesetz – Adam Smith – Artikel „Was ist die Soziologie“ [Link] – Pädagogik
- Wissenschaftliche Methode und subjektive Interpretationen
Karl Popper – Francis Bacon – Fancis Bacon und „The Scientific Method” [Link] – Falsifikation – Nachgefragt 008 mit Nicolas Wöhrl über Forschung und Wissenschaft – Nachgefragt 018 mit Norbert Aust über Studien – Russells Teekanne
- Messbarkeit
Behaviorismus – Sultan Saladin 😉
- Wann ist eine Disziplin eine eigene Wissenschaft?
Was ist und soll eine Wissenschaft der Sozialen Arbeit? [Link] – Medizinische Physik
- Methodik und Hypothesenbildung
Explorative Forschung und hypothesenprüfende Forschung [Link] – Explorative Verfahren – Zusammenfassung zur quantitativen Forschung [Link] – Zusammenfassung zur qualitativen Forschung [Link] – Empirie – Zusammenfassung empirische Forschung [hLink] – Skript über Empirische Forschungsmethoden [Link] – Aspekte der Sichtweite (zum Beispiel bei Nebel 😉 ) [Link] – Nachgefragt 041 mit Prof. Julia Tjus über Neutrinos – Operationalisierung – Beispiel zur Operationalisierung [Link] – Replikationskrise – Vortrag zur Replikationskrise auf der Skepkon der GWUP 2018 [Link]
- Umgang mit Einzigartigkeit der Menschen
Isaac Asimov – Foundation-Zyklus – Heinz von Foerster – triviale und nichttriviale Maschinen [Link] – Niklas Luhmann – Karl-Eberhard Schorr – Paper über das Technologiedefizit in der Pädagogik von N. Luhmann und K.E. Schorr 1979 – Technologiedefizit – Schulerfolg und Bücher [Link] und eine Übersicht dazu [Link]
- Perspektiven, Analysewerkzeuge und Anwendung in der Praxis
Friedemann Schulz von Thun – Drama-Dreieck
- Forschungsinstitutionen, Veröffentlichungen und Peer-Review
Private Forschung zum Thema „Berufliche Bildung von Menschen mitkomplexer Behinderungen“ [Link] – Monografie – Pierre Bourdieu – Peer-Review – Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete [VHN] – Dissertation von Stefan [Link]
- Kritische Betrachtung
- Die Rolle der Philosophie
sterne-befragt
Nachgefragt 020 mit Andre Sebastiani über Anthroposophie und Waldorfpädagogik
https://youtu.be/GkuFxLyn45s
Best Grüße
Ich war froh über das Thema, fand es dann aber doch schade, dass der Gast so unkompetent über statistische Methoden lästern musste z.B. Korrelationen werden nicht in Prozent angegeben.
Da ihr auch nach besseren Studien gefragt habt, die Schulerfolg vorher sagen. An dieser Stelle muss natürlich einmal die Hattie-Studie genannt werden. Hier einmal mit eigener Website https://visible-learning.org/de/hattie-rangliste-einflussgroessen-effekte-lernerfolg/
Hallo Horsti,
danke für deinen Kommentar und für den Link.
Zum Thema Korrelation: Der Korrelationskoeffizient liegt zwischen 0 und 1 (oder -1, der Vollständigkeit Halber) und ist daher durchaus eine Angabe in Prozent. Der Wert gibt den prozentualen Anteil der Streuung der Werte an: Ein Korrelationskoeffizient von Null lässt auf einen fehlenden Zusammenhang schließen und ein Wert von zum Beispiel 0,9 bedeutet, dass zu 90% ein Zusammenhang zwischen den verglichenen Werten besteht. Das ist ein sehr hoher Wert und die Vergleichsgrößen korrelieren.
Viele Grüße,
Michi
Hallo Horsti,
danke für den Link. Das ist in der Tat aktueller als alles, was ich kenne, wenn es sich auch nicht auf Deutschland bezieht, was ich im Hinterkopf hatte. Interessant auch, dass der Punkt, den ich an der Stelle machen wollte, nämlich, dass wir nur dünne Korrelationen finden, sich in Hatties Ergebnissen auch wiederfindet. Im Schnitt liegen die beschriebenen Korrelationen bei 40%. (Oder „.40“, wenn dir diese Schreibweise lieber ist 😉 )
Ich hoffe sehr, dass ich inkompetent über statistische Methoden gelästert habe. Ich kann nämlich gar nicht über statistische Methoden lästern. Ich liebe statistische Methoden. Würde mir aber gerne kompetenteres Gelästere anhören. Das liebe ich fast noch mehr.
Im Ernst: vielen Dank für den Link, hochspannend. Und wenn du Lästern gehört hast, tut mir das leid. Das war definitiv nicht meine Absicht. Im Gegenteil. Ich bin fest davon überzeugt, dass Methoden dem Gegenstand angemessen sein müssen und da gibt es eine Menge Forschungsgegenstände, die sich nur mit quantitativen Methoden und korrekter statistischer Auswertung sinnvoll beforschen lassen. Unverzichtbar also im Werkzeugkoffer der Wissenschaft.
Mir ist beim Hören dieser Folge aufgefallen, dass dieser Vorwurf an die Psychologie, sie würde sich „als was Besseres“ fühlen, immer wieder aus Richtung der Sozialwissenschaften kommt. Ich frage mich woher das eigentlich kommt. Im Studium (der Psychologie) lernen wir, dass jede Methode (quantitativ und qualitativ) ihre Berechtigung hat. In der Psychologie gibt es auch (wenig) qualitative Untersuchungen und in der Sozialforschung gibt es auch quantitative. Es kommt immer auf die Fragestellung an und dass man für diese die richtige Methode findet.
Worauf ich eigentlich hinaus will: kann es sein, dass es eine Art Story ist, die einfach immer weitererzählt wird? Ich habe noch nie von Psycholog*innen Aussagen gehört wie „ach, die Sozialwissenschaftler*innen, die sind doch keine Wissenschaftler*innen“ oder „die machen nur wertlose Sachen“ oder „wir sind besser als die“. Aber schon (sehr) oft von Sozialwissenschaftler*innen und Geisteswissenschaftler*innen die Aussage, dass die Psychologie sich für was besseres hielte.