Zu viel Zuckerkonsum wird mit vielfältigen gesundheitlichen Folgen in Zusammenhang gebracht. Laut der WHO stecken wir mitten in einer sich immer stärker ausbreitenden Diabetes-Pandemie und auch Übergewicht wird ein immer größeres Problem für unsere Gesellschaft. Mit der Humanbiologin und Biochemikerin Janina Otto, spreche ich darüber was Zucker im Körper macht und wie Krankheiten wie Diabetes entstehen können. Außerdem fragen wir uns welche Rolle Zuckerersatzstoffe und Fruktose im Kampf gegen den übermäßigen Zuckerkonsum spielen.

 

Gespräch mit Janina Otto

 

Shownotes:

  • Zucker
  • Schlafapnoe
  • Insulin
  • Glucose-Kreislauf
  • Blutzucker
  • Insulinresistenz
  • Fructose
  • Süßstoff
  • Stevia
  • WHO über Zuckerkonsum und die Folgen [Link]
  • Metabolisches Syndrom
  • Die Deutsche Diabetes Gesellschaft [DDG] über die Diabetes Epidemie [Link]
  • Gesundheitsbericht Diabetes 2023 der DDG [Link]
  • Empfehlung zur Zuckerzufuhr in Deutschland des DDG [Link]
  • Kurzfassung des Konsensuspapiers über Zuckerzufuhr der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V., der Deutschen Diabetes Gesellschaft e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. [Link]
  • Doku im NDR über Fettleber [Link]
  • Die WHO über Diabetes [Link]
  • Global report on diabetes der WHO [Link]
  • Übersicht der WHO über die Diagnose und Umgang mit Typ 2 Diabetes [Link]
  • Diabetesrate in Mexiko
  • Publikationen zu den Ursachen und Einflussfaktoren für einen T2D:
  • Paper über die Folgen von Diabetes von DeFronzo et al. (2015)
  • Diabetischer Fuss
  • Übersichtsartikel im Deutschlandfunk über Semaglutide wie Ozempic und Wegovy [Link]
  • Übersichtsartikel im Ärzteblatt über Fructosekonsum [Link]
  • Artikel in der Pharmazeutischen Zeitung über Fructose und dessen Auswirkungen auf den Stoffwechsel [Link]
  • Quarks mit dem Thema Süßstoff [Link]
  • Doku im NDR zu Zuckerersatzstoffen [Link]
  • Artikel auf zdf.de über Zuckerkonsum und Zuckerersatz (Erythrit, Xylit, Stevia) [Link]
  • Paper über die Rolle von Fructose in der Adipositas-Epidemie
  • Frontal über die Zuckerlobby [Link]
  • Beispiel für Beeinflussung durch die Zuckerlobby [Link]
  • Artikel bei der Zeit über Julia Klöckner und das Video mit Nestle-Chef [Link]
  • Pläne von Landwirtschaftsminister Özdemir (Stand 2024) zur Reduktion des Zuckerkonsums [Link, Link2]

 

NGF72 – Thema: Zucker, das süße Gift
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3 Kommentare zu „NGF72 – Thema: Zucker, das süße Gift

  • Juli 13, 2024 um 11:02 pm Uhr
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    Ich könnte da falsch liegen, aber ich bin überzeugt, dass es „light“ oder „zuckerfreie“ bzw. „zuckerreduzierte“ Produkte nur gibt aufgrund der Marketingabteilungen vieler Firmen. Diese dachten sich „Hmm, es gibt einen noch nicht erschlossenen Marktanteil von KundInnen, die wir aufgrund von deren Vorbehalten nicht erreichen, was machen wir dagegen, ohne auch unsere StammkundInnen zu verlieren? Wie wärs mit Produkten, bei denen wir einfach labeln, wogegen sie den Vorbehalt haben: Zucker! Den ersetzen wir – oder tun so, als ersetzten wir ihn – und erweitern unseren KundInnenkreis!“ Und da weiß ich auch nicht, inwiefern die Kenntlichmachung von Zucker in all seinen Formen auf der Zutatenliste (sofern diese überhaupt drauf steht und auf „Deutsch“ – Fachterminologie bzw. E-Nummern und chemische Stoffbezeichnungen inklusive) hilfreicht ist. Die Vorschläge, sie rot zu machen…naja, was macht man dann bei Produkten mit einem roten Etikett? Oder unterstreichen…dann weiß die VerbraucherIn vielleicht nicht, was das bedueten soll, wenn eine Zutat unterstrichen ist: Bedenklichkeit? Dann sind am Ende vielleicht sämtliche Inhaltsstoffe unterstrichen und man ist wieder so schlau wie vorher oder es wird so lange gelobbyt (ist das ein Wort? hmmm), bis es auch dafür Ausnahmen oder Abstufungen gibt, damit die KundIn abermals ausgetrickst werden kann durch Informationsüberflutung oder Verschleierung. Klar will man mündige KundInnen, aber wie viele lesen sich wirklich die Zutaten sämtlicher im Regal stehenden Produkte durch? Wie viele verstehen sie, ohne vorher ein Biologie-/Chemie-/Medizinstudium abgeschlossen zu haben und wie viele geben aufgrund der vielen (zum Teil nichtssagenden, verwirrenden oder falsche Versprechungen machenden) Siegel auf und nehmen einfach das, was besser klingt oder günstiger ist? Der Kampf Gesundheit vs. Industrie scheint im Kapitalismus einer gegen Windmühlen zu sein, Menschen werden immer geschicktere Wege finden, sich Restriktionen oder Verboten zu entziehen. Wenn dann auf der anderen Seite auch noch Falschmeldungen oder Schwurbel eingesträut werden und es selbst in der Wissenschaft immer wieder zu sich ändernden Erkenntnissen kommt, ist die Verwirrung perfekt und man gibt ganz auf.

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  • August 3, 2024 um 11:03 pm Uhr
    Permalink

    Es ging ja viel um das Thema Diabetes im Zusammenhang mit Zuckerkonsum. Da finde ich es schade, dass Diabetes fast durchgängig mit Typ-2 Diabetes gleichgesetzt wurde. Der Typ-1 Diabetes wurde nur an einer Stelle am Rand erwähnt und auch dessen Entstehung und Therapie nicht erklärt. So hätte beispielsweise auf die unbeantwortet gebliebene Frage von Michaela Voth, ob Insulinspritzen und Blutzuckerselbstkontrolle heute noch eine Rolle spielen in der Diabetestherapie darauf verweisen werden müssen, dass diese in der Behandlung des Typ-1 Diabetes alternativlos sind und zwingend erforderlich, um die betroffene Person am Leben zu erhalten. Auch spielen all die genannten Risikofaktoren in der Entstehung des Typ-1 Diabetes keine Rolle, handelt es hierbei doch um eine Autoimmunerkrankung, bei der durch die eigene Immunabwehr alle insulinproduzierenden Zellen vernichtet werden. Folglich sind die erhöhten Blutzuckerwert auch keiner Insulinresistenz geschuldet, sondern die Konsequenz eines absoluten Insulinmangels.

    Im Zusammenhang mit dem Nährstoff Zucker erscheint mir auch noch wichtig, dass der beim insulinpflichtigen Diabetes auch die Funktion der gezielten Anhebung des Blutzuckerspiegels im Falle einer Unterzuckerung erfüllt, quasi als Medikament eingesetzt wird. Hier kommen Dextrose oder Glucose gezielt zum Einsatz. Insofern ist eine zuckerfreie Ernährung für Menschen mit insulinpflichtigem Diabetes eigentlich nicht praktikabel umsetzbar.

    Es wäre vielleicht auch gut gewesen, die verschiedenen Formen von Kohlenhydraten, denn darüber reden wir ja, mal in einer kurzen Systematik vorzustellen. Da blieb einiges unerwähnt, anderes kam nicht gut weg: Fructose ist ja z. B. in Obst- und Fruchtsäften enthalten, darf also in einer gesunden Ernährung durchaus seinen Platz haben. Etwas anderes ist sein Einsatz in isolierter Form.

    Schließlich noch zu den Süßstoffen: Zumindest Cyclamat, Sacharin und Aspartam werden seit Jahrzehnten eingesetzt, von negativen Folgen bei gemäßigtem Einsatz habe ich noch nicht gehört. Deren Verwendung ist für viele Typ-1 Diabetiker eine Methode, um das Bedürfnis nach Süße zu befriedigen.

    Und an einem weiteren Punkt will ich widersprechen: Warum soll es im Alltag nicht möglich sein, den Verzehr von Zucker durch das Vermeiden von Fertiggerichten zu reduzieren? Durch geschicktes Vorkochen mehrerer Portionen, die dann in den Folgetagen unter Zugabe frischer Zutaten wie z. B. Gemüse mit Minimalaufwand fertiggestellt werden, können gesunde Mahlzeiten zubereitet werden, ohne mehr Zeit aufzuwenden, als das Erhitzen einer Tiefkühlpizza braucht.

    Und trotzdem vielen Dank für die Episode, die viele wertvolle Informationen und Anregungen transportiert hat.

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