In der Weihnachtsfolge 2023 geht es um Motive und Themen im Fantasy-Genre. Die fantastischen Geschichten rund um Zwerge, Elfen und andere Wesen sind voll von wichtigen Motiven mit aktuellem Bezug. Mit dem Antisemitismusbeauftragtem und Fantasy-Liebhaber Michael Blume spreche ich über Gut und Böse, Rassismus und Krieg in der Fantasy. Wie können gute Geschichten helfen uns an eine schreckliche Realität heranzutasten und können Tolkien & Co. sogar beitragen Probleme wie Klimakrise, Diskriminierung und Wissenschaftsfeindlichkeit anzugehen?

 

Gespräch mit Michael Blume

 

Weitere Folgen mit Michael als Gast im Nachgefragt-Podcast:

  • Nachgefragt 35 über Antisemitismus und Verschwörungsmythen
  • Nachgefragt 40 über Esoterik und Religion
  • Nachgefragt 51 über Exegese und Religionswissenschaft
  • Nachgefragt 61 über Jesiden

 

Shownotes:

  • Radiobeitrag von Michael Blume über die Mythentheorie von Tolkien [Link]
  • Artikel von Michael über die Wissenschaft von Mittelerde
  • Tolkien
  • Über den Vortrag von Tolkien „On Fairy-Stories“ über die Literaturform Fantasy und was diese Geschichten ausmacht [Link]
  • Skript „On Fairy-Stories” von Tolkien [Link]

Fantasie ist eine natürliche, menschliche Aktivität. Sie zerstört Vernunft sicher nicht, oder beleidigt sie auch nur; und sie dämpft weder den Appetit nach, noch die Wahrnehmung von wissenschaftlicher Wahrheit. Im Gegenteil. Umso schärfer und klarer die Vernunft ist, umso besser wird die Fantasie sein, die sie macht.

  • Sammlung von Links zu Tolkiens Werke der Tolkien-Gesellschaft [Link]
  • Artikel von Michael über Tolkiens Mythentheorie und den Wert dieser Geschichten für aktuelle Probleme Mitarbeit am Mythos – Fantasy-Rollenspiele in der Bewältigung von Antisemitismus und Klimakrise
  • Artikel von Michael bei Spektrum Wie fantastische Rollenspiele vor Verschwörungsmythen schützen
  • Buch von Hans Blumenberg „Arbeit am Mythos“

Enge der Zeit ist die Wurzel des Bösen und Fantasy ist ein Weg mit dieser Enge umzugehen.

  • Artikel von Michael bei Spektrum über Dualismus und Blumenberg
  • Weiterer Artikel von Michael bei Spektrum über Dualismus
  • Artikel von Michael bei Spektrum darüber warum wir Fantasy und Spiele brauchen
  • Skript über einen Vortrag von Michael mit dem Thema Trainiert Fantastik unseren Sinn für Realität?
  • Paper von Renée Vink über antisemitische Stereotype in Tolkiens Werke (2013)
  • Zwerge in der Witcher-Saga
  • Beitrag über Harry Potter und antisemitische Stereotype
  • Die Drow, Dunkelelfen
  • Ankündigung über Modernisierung von DnD im Bezug auf Rassismus Rassismus in D&D: Orks und Drow werden künftig als komplexe Kulturen behandelt
  • Artikel von Michael Blume bei Spektrum Engen der Zeit – Drei Gründe für das globale Anwachsen von Rechtsextremismus und Antisemitismus
  • Michael bei Spektrum zum Thema Was ist eigentlich Geld? [Link]
  • Ontologie
  • Samweis Gamdschie
  • Bedeutung von Sam für den Herrn der Ringe und Tolkien [Link]
  • Jonathan Sacks
  • Skript eines Vortrags von Michael Blume über Dualismus und dem Hufeisen als „milden“ Dualismus
  • Artikel von Michael bei Spektrum zur Wasserkrise
  • Artikel von Michael bei Spektrum über die Situation im Irak und die Wasserkrise
  • Ressourcenfluch
  • Eowyn
  • Der Hexenkönig
  • Antoinette Brown Blackwell
  • Michael über Antoinette Brown Blackwell [Link]
  • Buch von Antoinette Brown Blackwell Studies in General Science
  • Darwin über Frauen und Männer Der Mann ist an Körper und Geist kraftvoller als die Frau, und im wilden Zustande hält er dieselbe in einem viel unterwürfigeren Stande der Knechtschaft, als es das Männchen irgend eines anderen Tieres tut; es ist daher nicht überraschend, dass er das Vermögen der Wahl erlangt hat. [Link]
  • Buch von Antoinette Brown The Sexes Throughout Nature
  • Parental Investment Theory
  • Ciri in der Witcher-Saga
  • Science Fiction Serie Perry Rhodan

In der Fantasy aber auch in der Wissenschaft kommt es drauf an Vielfalt zu Wort kommen zu lassen.

 

Empfehlungen

NGF68 – Spezial: Fantasy zur Weihnachtszeit
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3 Kommentare zu „NGF68 – Spezial: Fantasy zur Weihnachtszeit

  • Dezember 20, 2023 um 8:45 am Uhr
    Permalink

    Vielen Dank für die schöne Folge. Hat mir sehr gefallen und mich auch zum Nachdenken gebracht:
    Ich teile eure Freude an Fantasy / Geschichten nämlich überhaupt nicht, konnte aber über eure Begeisterung und die Hintergrundtheorien herausfinden, warum andere das denn so gut finden.
    Dadurch wird es zwar immer noch nichts für mich sein, aber der Horizont ist erweitert worden 🙂

    Antworten
  • Dezember 22, 2023 um 12:48 am Uhr
    Permalink

    Ich habe diese Folge sehr gerne gehört, da ich mich selbst immer wieder mit Fantasy beschäftigt und mir Gedanken dazu gemacht habe. Und schön, dass du Michael Blume zu Gast hattest, den höre ich immer wieder gerne. Zwei Dinge möchte ich diesbezüglich noch anmerken.
    Erstens: Ein Thema, das mir in letzter Zeit immer wieder einmal unterkommt, ist das Tolkien anschneinend auch von den Rechten immer wieder „in Beschlag“ genommen wird und diese Leute in seinen Werken Bestätigung für ihre Ideologie finden. Da hätte ich mir irgendwie eine Einordnung eurerseits vorstellen können. (Möglicherweise sind Tolkiens Texte so beschaffen, dass jeder reinlesen kann was er will?) Dazu gibt es aktuell in Italien eine Riesendebatte.
    Zweitens: Wenn es um Diversität in Fantasy (oder auch in Filmen, Büchern oder Serien) geht kommt mir ein Punkt immer zu kurz. Nämlich die Tatsache, dass größtenteils aus ein und demselben Kulturraum rezipiert wird, nämlich aus dem englischsprachigen Raum. Gehört es zur Diversität nicht auch anzuerkennen, dass auch im Rest der Welt Kultur geschaffen wird? Auch Fantasy? Gerade in der Fantasy, wo es um Geschichten und Mythen geht, könnte man so viel daraus lernen andere Geschichten und Erzählweisen kennenzulernen. Wenn man bedenkt, dass sich Bücher (Filme, Serien und andere kulturelle Äußerungen) auf unser Weltbild auswirken, bzw. unsere Art die Welt zu verstehen, sollten wir dann nicht versuchen über Geschichten die Welt kennenzulernen. Das geht nicht wenn diese Geschichten immer nur aus dem englischsprachigen Kulturraum kommen. Und wenn jetzt jemand sagt, dass es schwer ist Fantasy aus dem Rest der Welt zu finden, dem kann ich auch noch Abhilfe schaffen. Das Thema treibt mich nämlich schon lange um und ich habe deswegen (wie soeben mit Schrecken festgestellt) vor über 10 Jahren eine Liste auf Goodreads erstellt „Fantasy beyond the English Language“, bei der auch schon viele andere Leser ihren Senf dazugegeben und Bücher eingepflegt haben. Den Link zu der Liste füg ich jetzt mal hier ein: https://www.goodreads.com/list/show/12486.Fantasy_Beyond_the_English_Language

    Antworten
  • Dezember 30, 2023 um 8:15 pm Uhr
    Permalink

    Oha, Fantasy, die auf die Gesellschaft reflektiert wird, ist ja mal wieder ein äußerst kontroverses Thema. Da weiß man gar nicht, wo man als erstes anfangen soll. Bei vielen Dingen, wie z.B. der Figur von Sam, finde ich, wird oft viel zu viel hineininterpretiert. Alles muss immer total hoch aufgehangen und gesellschaftsumfassende Kritik üben. Wieso kann man sich nicht einfach mal der sprichwörtlichen Fantasie hingeben, dass Sam nichts anderes als Skepsis an den Tag gelegt hat, gegenüber einer Kreatur, der man selbst in einer Fantasiewelt wie Mittelerde nicht allzu oft begegnet und der man (wie man ja später erfährt) mit gutem Grund misstrauen sollte?

    Dass Fantasie-Settings immer an dem althergebrachten Gesellschaftbild hängen erkläre ich mir so, dass man die Fantasiewelt immer mit der Zeit des Mittelalters gleichsetzt und um Lebewesen/Völker erweitert. Dadurch hat man dann halt auch die Hierarchien zwischen Adel und Normalvolk, Mann und Frau, Stadt und Land usw., was vielleicht auch darum immer der Einfachheit halber gewählt wird, da es den meisten potentiellen Zuschauern schon bekannt ist und er sich sofort damit „auskennt“, hatte man ja schonmal im Geschichtsunterricht, in einer Doku oder im Museum erlebt. Selbst wenn man in eine so naturverbundene Gesellschaft wie die der Na’vi eintaucht, ist es ja doch immer recht einheitlich / althergebracht.

    Ob es an weiblichen Autoren unbedingt mangelt, weiß ich nicht, bei mir kommen irgendwie auch nur diese ganz großen Zyklen an, die dann auch verfilmt oder in Serien umgesetzt werden, aber mit J.K. Rohlings und Suzanne Collins hat man ja eigentlich auch gute Beispiele, nur dass die eine sich bei ihrer bekanntesten Story für einen Protagonisten entschieden hat. Ich finde aber auch, dass die Geschlechter- und Diversitätsfrage einige Ebenen zu hoch aufgehängt wird. Vielleicht ist das nur mein Empfinden, aber wenn ich heutzutage Filme/Serien sehe, wo es mehrere (dauerhafte) ProtagonistInnen gibt, habe ich eher das Gefühl, dass die Entwickler/Produzenten eine Quote versuchen zu erfüllen statt wirklich ein passendes und kompetentes Team zusammenzustellen, damit auch ja alle PC-Schreier hinterher zufrieden sein können. Aber selbst das scheint ja nicht der Fall zu sein: Neulich hörte ich von einem Regisseur/Produzenten, dass er eine total diverse Serie machen wollte mit keinem einzigen weißen Mann in der Hauptrolle und bei der dann hinterher gefragt wurde „Ja und wieso muss das jetzt von zwei weißen Männern geschrieben werden?“ Da fässt man sich doch nur an den Kopf. Wie weit muss dieser Diversitätszwang denn noch durchgesetzt werden? Die hatten halt die Idee für die Serie, darum sind es die beiden geworden am Ende. Ich will jetzt gar kein „Muss man sich jetzt schon rechtfertigen, als zur Mehrheit angehöriger Ethnie oder sonstwas geboren worden zu sein?“ lostreten, aber den Dingen einen bischen weniger aufgezwungenen Lauf geben zu lassen, sollte schon drin sein.

    Achja, und wieso männliche Wissenschaftler die Errungenschaften der Damen in der Vergangenheit (und eigentlich auch immer noch, sogar ich kriege mittlerweile die Krise, wenn ich selbst von Quellen wie dem Deutschland funk höre, dass die Entwicklung / Entdeckung der DNA auf Watson und Crick zurückgehen statt auf Rosalind Franklin) so klein gehalten und ihnen den Zugang dazu verwährt haben, könnte ich mir dadurch erklären, dass die Wissenschaft ja ohnehin schon ein äußerst kompetetives Feld ist. Wenn man es da von vornherein schafft, sich 50% seiner potentiellen Mitstreiter vom Hals zu halten, klingt das nach einer ziemlich günstigen Ausgangslage. Aber es könnte natürlich auch an dummen, falschen und viel zu lange nachgegangenen Vorurteilen liegen, die jedweder Grundlage entbehren.

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