Die Osteopathie wird bei einer Vielzahl an Erkrankungen angeboten und gewinnt gerade in letzter Zeit immer mehr an Interesse. Immer mehr Ärzte, vornehmlich Orthopäden, und auch Laien bieten die Osteopathie in ihren Praxen an. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Wie sieht die Studienlage aus und ist die Osteopathie eine ernstzunehmende Heilmethode? Mit dem Mediziner Dr. Matthias Keilich spreche ich über die Grenzen der Osteopathie und wieso sie trotzdem derzeit so stark an Popularität gewinnt.

Wichtige Anmerkung: Aufgrund der jüngsten Äußerungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, möchte ich mich von den Auffassungen meines Gastes distanzieren. Ich teile die kritische Haltung gegenüber Impfungen, Maßnahmen und generell dem Virus NICHT. Der Inhalt der Folge ist nachwievor mit größter Sorgfalt entstanden und entspricht soweit ich weiß den wissenschaftlichen Standards.

 

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KurationNeurochirurgieNeuroanatomieHerzchirurgieInnere Medizin

 

nach-gefragt

  1. Definition Osteopathie

Osteopathie [Link1, Link2] – Manuelle MedizinSelbstregulation

  1. Ursprung der Osteopathie

HumoralpathologieCorpus HippocraticumHumoralpathologie und GalenAderlassAbsurdeste HeilmethodenBandscheibenvorfall

  1. Geschichte der Osteopathie
  1. Gründe für die Osteopathie

AnamneseBerührung und Körperkontakt

  1. Anwendung und Bereiche der Osteopathie

Cranio-Sacral-TherapieViszerale Osteopathie

  1. Was macht ein Osteopath?

Schreiambulanz – Exzessives Schreien bei Säuglingen [Link]

  1. Heilsversprechen in der Osteopathie

Osteopathie und Dyskalkulie (Vorsicht Osteopathie-Verein, wenig kritisch)

  1. Studienlage

Cochrane Library – Wissenschaftliche Bewertung osteopathischer Verfahren im Ärzteblatt [Link] – BlindstudieRandomisierte Studie Nachgefragt 014 mit Christian Weymayr über evidenzbasierte Medizin

  1. Medizinische Bewertung und Schadenseinschätzung

– IGEL-Monitor für Individuellen Gesundheitsleistungen über Osteopathie [Link1,Link2]

  1. Osteopathische Ausbildung
  2. Worauf muss der Patient achten?

Rücken-Ops – Herzkatheter [Link1 , Link2]

  1. Krankenkassen, Ärzte und der Glaube an alternative Methoden

Vioxx-Skandal [Link1, Link2] – Contergan-Skandal [Link1, Link2]

  1. Zusammenfassung
  1. Osteopathie bei Babies und Tieren

Placebo bei Tieren

 

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NGF016-Thema: Osteopathie
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6 Kommentare zu „NGF016-Thema: Osteopathie

  • August 8, 2018 um 4:03 pm Uhr
    Permalink

    Bedenkliche Anekdote aus meinem Geburtsvorbereitungskurs:
    Hebamme: wenn ihr starke Rückenschmerzen habt, könnt ihr auch zum Osteopathen gehen. Orthopäden sind meist vorsichtig und zurückhaltend bei Schwangeren. Der Osteopath packt eher mal an.

    Hm… also der Berufsmediziner mit langjährigem Studium lässt die Finger davon, also geh ich zum Wochenendseminartyp und lass den an meinem prekären Zustand rumdrücken? Nee. Nu wirklich nicht.

    Einem studierten Arzt mit zusätzlicher Osteopathieausbildung würde ich vermutlich so gerade eben noch vertrauen.

    Antworten
    • August 8, 2018 um 4:35 pm Uhr
      Permalink

      genau, so ist das gedacht. Ist doch gut wenn da mal richtig angepackt wird…

      Ja genau, würde ich auch so sehen. Denke auch, dass man vorallem auf die Ausbildung gucken sollte. Ein Arzt sollte ja wissen was er kaputt machen kann und das dann lassen. Warum ein Arzt Osteopath wird ist dann noch ne andere Frage :/

      Antworten
  • September 29, 2018 um 9:14 pm Uhr
    Permalink

    Sehr geehrte Frau Voth,

    mit großem Erstaunen habe ich Ihrer Podcastfolge über Osteopathie gelauscht. Nun, nach nunmehr einer Stunde fühle ich mich schon ordentlich georfeigt und bedaure sehr, dass Sie eine derart skeptische Haltung gegenüber der Osteopathie vertreten.

    Ich praktiziere seit 2004 täglich Osteopathie. In meinem Erstberuf bin ich Physiotherapeutin. Mittlerweile praktiziere ich als Heilpraktikerin. Die Weiterbildung Osteopathie habe ich über 5 Jahre nebenberuflich praktiziert. Erstes Jahr 12 Tage, 2. Jahr 15 Tage, 3-5 Jahr jeweils 18 Tage. Als nebenberufliche Weiterbildung versteht sich intensive Literaturstudie von selbst. Ein Blick in meine Vita zeigt Ihnen, dass ich – und viele meiner anderen Kollegen – unendlich viel Zeit für Weiterbildung investiere. Die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde habe ich mit der Überprüfung als Heilpraktikerin ebenfalls erlangt. Neben dem Arzt – der zweite Beruf, dem es in Deutschland erlaubt ist – Diagnosen zu stellen.

    Mittlerweile kann man sich in Deutschland im Vollzeitstudium zum Osteopathen ausbilden lassen. Die Ausbildungen werden nicht wie im Interview von den Verbänden – sondern in der Regel von freien Instituten organisiert. Verbände führen manchmal Weiterbildungsangebote durch.

    Viele Osteopathen sind in ihrer ersten Ausbildung Physiotherapeuten, Logopäden, und auch Ergotherapeuten. Das sind Medizinalfachberufe mit fundierter und staatlich anerkannter Grundausbildung.

    Es schmerzt mich sehr – zu hören, wir wären am Wochenende schnellbesohlte Therapeuten ohne medizinische Kenntniss, die grad mal irgendwo am Körper rumdrücken und letztendlich ist es der Placeboeffekt und das nette Gespräch – welche dem Patient zu Heilung verhelfen.

    Vielmehr entsteht der Eindruck, Sie wollen bewusst gegen eine Methode sprechen, welche Sie selbst noch nie am eigenen Leib erfahren haben. Das ist ok, das ist das Format Ihres Podcast. Sie verbreiten mit dieser Podcastfolge eine Menge Angst und ich hoffe – es hören nicht so viele potentielle Patienten mit – denn Angst ist eigentlich das allerletzte, was wir derzeit in Deutschland gebrauchen können.

    Schade, dass wir uns nicht vorher begegnet sind und schade, dass Sie mit Ihren Beschwerden nicht bei mir oder einem meiner zahlreichen Kollegen deutschlandweit gelandet sind. Ich denke – die eigene Erfahrung ist noch der größte Wissenserwerb, den wir erlangen können.

    Zum Austausch stehe ich Ihnen jederzeit gern bereit. Gern lade ich Sie dazu auch in meine Praxis ein – und gebe meinen Eindruck über die Osteopathie.

    Öffentlich darf ich aufgrund des Heilmittelwerbegesetzes leider nicht über die Wirkung von Osteopathie sprechen – doch in meinem Berufsverband – dem hpO engagiere ich mich in der Öffentlichkeitsarbeit. Im monatlich erscheinenden Newsletter berichten wir laienverständlich über die Möglichkeiten und Grenzen der Osteopathie. Die Anwendungspalette geht weit über die belächelte Dyskalkulie, Schreibabys oder Rückenschmerzen.

    Lange habe ich darüber nachgedacht, eine Studie über die Wirksamkeit von Osteopathie anzufertigen. Wie Ihr Interviewgast richtig bemerkte, existieren zwar viele deutschsprachige Studien, doch oft mit sehr kleiner Probandenzahl. Die Durchführung der osteopathischen Studien wird in den allerseltensten Fällen klinisch oder universitär gestützt, sondern wird in der Regel in Eigenregie durchgeführt. Da der Osteopath in der Regel selbständig in eigener Praxis tätig ist, sind Mittel und Weg begrenzt. Da der Ansturm in den meisten Praxen recht hoch ist – investieren viele Osteopathen ihre Zeit lieber in die Arbeit am Mensch und nicht in die Wissenschaft. Es wird ihnen unendlich gedankt.

    …ach … ich könnte Stunden weiter schreiben 😉

    Seien Sie doch einfach mal mutig …. und machen einen Termin beim Osteopathen 😉

    Herzliche Grüße
    Sandra Hintringer

    Antworten
    • September 30, 2018 um 2:01 pm Uhr
      Permalink

      Hallo Frau Hintringer,

      danke für Ihren Kommentar. Es freut mich zu hören, dass die Ausbildung nicht überall auf die leichte Schulter genommen wird und viel Zeit investiert wird, um dem Patienten verantwortungsbewusst zu begegnen. Es ehrt Sie, dass für Sie eine intensive Literaturstudie usw. dazu gehört.

      Der Punkt ist dennoch, dass die Osteopathie den Wirkungsnachweis über Placebo hinaus bisher nicht erbracht hat. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn Sie diese Studie machen würden und mich eines besseres belehren. Es geht dabei nicht um die Erfahrung einzelner, sondern darum durch randomisierte Doppelblindstudien zu zeigen, ob und wie eine Methode, ein Medikament usw. wirkt. Es ist nicht wichtig, ob ich selbst gute oder schlechte Erfahrung mit einer Methode gemacht habe oder nicht. Am Ende wäre das nur anekdotische Evidenz. Die Methode der evidenzbasierten Medizin dagegen ist eine objektive Herangehensweise, um zu beurteilen ob etwas wirkt oder nicht.
      Mit meinem Podcast verfolge ich nicht das Ziel gegen eine Methode zu sprechen, die ich nicht selbst erlebt habe, in meinem Podcast geht es mir eben um Wissenschaft. Die Wissenschaft bietet mit der evidenzbasierten Medizin eine Methode mit der man Wirkungsnachweise objektiv erbringen kann. Wenn die Osteopathie das tut, werde ich noch eine Folge machen und über den Irrtum aufklären, versprochen!

      Viele Grüße,
      Michi

      Antworten
  • Juni 4, 2021 um 6:29 am Uhr
    Permalink

    Osteopathie als praktizierte Wellness von Gesundheitspraktikern, ok. Osteopathie als praktizierte Heilkunde von Heilpraktikern, nicht ok. Warum? Alle hochwertigen Studien attestieren der Osteopathie keine Wirksamkeit, die über Placebo hinausgeht.

    Antworten
    • Juni 4, 2021 um 2:33 pm Uhr
      Permalink

      Hallo Volker, dem schließe ich mich an! Viele Grüße, Michi

      Antworten

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